♡ Muss Einkaufen so stressig sein?
Zusammenfassung: In diesem Text liest du, wie du mit einem einfachen "Trick" das Einkaufen mit Kind entspannter gestalten kannst.
Kinder finden das Angebot im Supermarkt und in anderen Läden äußerst interessant und drücken das auch aus. Wen wundert das? Wenn ich durch einen Supermarkt gehe, springen mich auch ständig Dinge an, die nicht auf meiner Einkaufsliste stehen. Solche Läden sind schließlich dafür gemacht, dass sie uns zum Kaufen anregen, indem sie uns ständig neue und interessante Produkte präsentieren. Wer schon mal darauf geachtet hat, in wie viel verschiedenen Verpackungen der gleiche Joghurt verkauft wird, erkennt das „Neu-Prinzip“, das den Jäger und Sammler in uns weckt. Und für Kinder ist natürlich erstmal alles neu!
Problematisch wird es eigentlich erst dann, wenn ich das zunächst unschuldige Interesse meines Kindes als „Haben Wollen“ interpretiere (und das tun wir standardmäßig schon bei sehr kleinen Kindern). Denn mein erster Impuls ist, darauf mit „Ja“ oder „Nein“ zu antworten. Und damit fängt das Problem an... Denn jetzt sitze ich schon in der Zwickmühle: Gebe ich nach und riskiere, dass mein Kind etwas später oder im nächsten Laden wieder 100 Dinge haben will und kein Ende in Sicht? Mein Kind auf Dauer Karies bekommt und der Planet in Spielzeugmüll erstickt? Oder sage ich „Nein, du hattest heute schon Gummibärchen und ein Eis und ein Pixiebuch und eigentlich brauche ich doch nur einen halben Liter Milch!“ und riskiere einen erstklassigen Wutanfall? Wenn es nur “Ja” oder “Nein” gibt, kann ich auf Dauer nur verlieren...
Was also tun? Mehr als „Ja“ oder „Nein“ gibt es doch nicht? Doch, zum Glück gibt es noch einen dritten Weg! Ich kann „Ja“ zu meinem Kind und dem, was es interessiert sagen, und gleichzeitig „Nein“ dazu, das interessante Ding zu kaufen.
Höre ich im Supermarkt „Mama, ich will das mitnehmen!“, freue ich mich. Ja, ehrlich, kein Witz. Denn mit meinen "Spezialohren" höre ich einfach nur das hier: „Mama, schau mal, das sieht toll aus! Ich möchte dir das zeigen! Ich habe dich sehr lieb und ich möchte mit dir teilen, was mich interessiert!“
Und auf einmal fällt es mir ganz leicht, ehrlich zu sagen: „Oh, was hast du denn da gefunden? Gummmibärchen? Ja, die sind lecker. Und die sind so bunt, richtig schön!“ Ich gehe auf Augenhöhe und schaue genau hin, was mein Kind so interessant findet: „Das sieht ja lustig aus! Und da sind Bärchen auf der Tüte. Die sind ja niedlich. Und was ist da noch drauf? Eine Himbeere?“ Vielleicht raschelt auch die Tüte, es glitzert irgendetwas oder ein geliebter Cartoon-Charakter winkt von der Verpackung. Nachdem wir uns auf diese Weise eine Weile mit den Gummibärchen ganz aufmerksam beschäftigt haben, passiert oft etwas beinahe Magisches: Mein Kind verliert das Interesse an den Gummibärchen. Vielleicht nicht vollständig (ein bisschen hängt es auch vom Alter ab), aber doch genug, um für neue Eindrücke offen zu sein. Vielleicht mag es die Gummibärchen selber zurück ins Regal bringen? Das wäre doch spaßig. Oder ich bringe die Gummibärchen zurück und wir schauen mal nach dem Hundefutter? „Ich habe da richtig niedliche kleine Terrier auf der Packung gesehen. Und auf dem Klopapier sind Minions drauf...“
Auf diese Weise kann ich einfach mit meinem Kind zusammen die Eindrücke genießen, die so ein Laden bietet. Wir haben Spaß, entdecken Neues und mein Kind spürt, dass seine Sicht der Welt für mich wichtig ist. Manchmal ist es besonders schwer, etwas wieder los- oder stehenzulassen. Aber warum dann nicht einfach die glitzernde Puppe oder den schönen blauen Eimer oder die Gummibärchen eine Weile durch den Laden spazieren fahren? Sie noch etwas intensiver betrachten. Mir mit einem größeren Kind überlegen, was es damit alles gern machen würde. Oder das gewünschte Ding immer mal wieder im Laden besuchen gehen? Das funktioniert auch mit größeren Kindern noch erstaunlich gut. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass mein Kind so lernt, dass man Dinge nicht besitzen muss, um sie zu genießen. Dass mein inneres Gleichgewicht nicht davon abhängig ist, was ich kaufen oder nicht kaufen kann.
Und das Drama beim Einkaufen reduziert sich drastisch. Probiert es aus :)
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Zum Weiterlesen:
Gehirnfutter für Eltern: Bin ich zu inkonsequent?
Gehirnfutter für Eltern: Warum kann mein Kind nicht warten?
Gehirnfutter für Eltern: Erziehung ohne Strafe - Teil 2
Gehirnfutter für Eltern: Erziehung ohne Strafe - Teil 3
Bücher/Weiterführende Informationen zum Thema:
Daniel J. Siegel: "Disziplin ohne Drama"
Gundi Gaschler: "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst. Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern"
DISCLAIMER: Ich benutze Amazon Affiliate Links. D.h. wenn ihr ein Buch über meinen Link kauft, könnt ihr damit meine Arbeit unterstützen. Die Bücher werden für euch dadurch nicht teurer.
Für den Inhalt von externen Links übernehme ich keine Verantwortung.
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Nie wieder Geschrei an der Kasse!
(Naja, fast nie wieder...)
Mein Kind möchte etwas haben, was ich nicht kaufen will. Im Supermarkt, am Eisladen, in der Fußgängerzone. Das Kind liegt schreiend auf dem Boden. Das ist doch schon fast ein Klassiker. Da muss man einfach durch! Oder?Kinder finden das Angebot im Supermarkt und in anderen Läden äußerst interessant und drücken das auch aus. Wen wundert das? Wenn ich durch einen Supermarkt gehe, springen mich auch ständig Dinge an, die nicht auf meiner Einkaufsliste stehen. Solche Läden sind schließlich dafür gemacht, dass sie uns zum Kaufen anregen, indem sie uns ständig neue und interessante Produkte präsentieren. Wer schon mal darauf geachtet hat, in wie viel verschiedenen Verpackungen der gleiche Joghurt verkauft wird, erkennt das „Neu-Prinzip“, das den Jäger und Sammler in uns weckt. Und für Kinder ist natürlich erstmal alles neu!
Problematisch wird es eigentlich erst dann, wenn ich das zunächst unschuldige Interesse meines Kindes als „Haben Wollen“ interpretiere (und das tun wir standardmäßig schon bei sehr kleinen Kindern). Denn mein erster Impuls ist, darauf mit „Ja“ oder „Nein“ zu antworten. Und damit fängt das Problem an... Denn jetzt sitze ich schon in der Zwickmühle: Gebe ich nach und riskiere, dass mein Kind etwas später oder im nächsten Laden wieder 100 Dinge haben will und kein Ende in Sicht? Mein Kind auf Dauer Karies bekommt und der Planet in Spielzeugmüll erstickt? Oder sage ich „Nein, du hattest heute schon Gummibärchen und ein Eis und ein Pixiebuch und eigentlich brauche ich doch nur einen halben Liter Milch!“ und riskiere einen erstklassigen Wutanfall? Wenn es nur “Ja” oder “Nein” gibt, kann ich auf Dauer nur verlieren...
Was also tun? Mehr als „Ja“ oder „Nein“ gibt es doch nicht? Doch, zum Glück gibt es noch einen dritten Weg! Ich kann „Ja“ zu meinem Kind und dem, was es interessiert sagen, und gleichzeitig „Nein“ dazu, das interessante Ding zu kaufen.
Höre ich im Supermarkt „Mama, ich will das mitnehmen!“, freue ich mich. Ja, ehrlich, kein Witz. Denn mit meinen "Spezialohren" höre ich einfach nur das hier: „Mama, schau mal, das sieht toll aus! Ich möchte dir das zeigen! Ich habe dich sehr lieb und ich möchte mit dir teilen, was mich interessiert!“
Und auf einmal fällt es mir ganz leicht, ehrlich zu sagen: „Oh, was hast du denn da gefunden? Gummmibärchen? Ja, die sind lecker. Und die sind so bunt, richtig schön!“ Ich gehe auf Augenhöhe und schaue genau hin, was mein Kind so interessant findet: „Das sieht ja lustig aus! Und da sind Bärchen auf der Tüte. Die sind ja niedlich. Und was ist da noch drauf? Eine Himbeere?“ Vielleicht raschelt auch die Tüte, es glitzert irgendetwas oder ein geliebter Cartoon-Charakter winkt von der Verpackung. Nachdem wir uns auf diese Weise eine Weile mit den Gummibärchen ganz aufmerksam beschäftigt haben, passiert oft etwas beinahe Magisches: Mein Kind verliert das Interesse an den Gummibärchen. Vielleicht nicht vollständig (ein bisschen hängt es auch vom Alter ab), aber doch genug, um für neue Eindrücke offen zu sein. Vielleicht mag es die Gummibärchen selber zurück ins Regal bringen? Das wäre doch spaßig. Oder ich bringe die Gummibärchen zurück und wir schauen mal nach dem Hundefutter? „Ich habe da richtig niedliche kleine Terrier auf der Packung gesehen. Und auf dem Klopapier sind Minions drauf...“
Auf diese Weise kann ich einfach mit meinem Kind zusammen die Eindrücke genießen, die so ein Laden bietet. Wir haben Spaß, entdecken Neues und mein Kind spürt, dass seine Sicht der Welt für mich wichtig ist. Manchmal ist es besonders schwer, etwas wieder los- oder stehenzulassen. Aber warum dann nicht einfach die glitzernde Puppe oder den schönen blauen Eimer oder die Gummibärchen eine Weile durch den Laden spazieren fahren? Sie noch etwas intensiver betrachten. Mir mit einem größeren Kind überlegen, was es damit alles gern machen würde. Oder das gewünschte Ding immer mal wieder im Laden besuchen gehen? Das funktioniert auch mit größeren Kindern noch erstaunlich gut. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass mein Kind so lernt, dass man Dinge nicht besitzen muss, um sie zu genießen. Dass mein inneres Gleichgewicht nicht davon abhängig ist, was ich kaufen oder nicht kaufen kann.
Und das Drama beim Einkaufen reduziert sich drastisch. Probiert es aus :)
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Gehirnfutter für Eltern: Bin ich zu inkonsequent?
Gehirnfutter für Eltern: Warum kann mein Kind nicht warten?
Gehirnfutter für Eltern: Erziehung ohne Strafe - Teil 2
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Bücher/Weiterführende Informationen zum Thema:
Daniel J. Siegel: "Disziplin ohne Drama"
Gundi Gaschler: "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst. Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern"
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